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Lernauftrag 1: Funktion von Betriebsmitteln beschreiben

Hier findest du die Aufgaben ohne Lösungen.

Im Folgenden ist das Energieverteilsystem der Hein-Moeller-Schule dargestellt. Du bist aufgefordert die Hauptbestandteile der Versorgungsanlage von der Übergabestelle des Verteilungsnetzbetreibers (VNB) bis zu den Beleuchtungs- und Steckdosenanlagen deines Klassenraumes zu lokalisieren.

Aufgabe 1

In der folgenden Tabelle sind Betriebsmittel aufgelistet, welche sich im Versorgungssystem finden lassen.

  • Ergründe und notiere dir Bedeutungen dieser Fachbegriffe.
  • Ordne dem Bild unter der Tabelle die Betriebsmittel zu, welche in der Tabelle eine Nummer haben
Betriebsmittel Nr Bedeutung
Anlagen- bzw. Fundamenterder 1 Potentialunterschiede zwischen gleichzeitig berührbaren leitfähigen Körpern vermeiden
Blitzschutzeinrichtung (LPS) - Äußerer Blitzschutz (Blitzableiter), innerer Blitzschutz SPD
Drehstrom-Transformator 25 Wandeln von Spannungsniveaus, Niederspannung zur Verfügung stellen
Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (AFDD) - Verhinderung von Bränden durch serielle oder parallele Fehlerlichtbögen
Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) - Unterbinden von Fehlerströmen
Haupt- / Summensicherung 1 8 schützt die Hauptverteilung 1 vor Überlastung und Kurzschlüssen
Haupt- / Summensicherung 2 9 schütz die Hauptverteilung 2 vor Überlastung und Kürzschlüssen
Hauptleitung 1 5 Hausanschlusskasten / Hauptverteiler 1 mit Hauptverteiler 2 verbinden
Hauptleitung 2 6 Hauptverteiler 2 mit Hauptverteiler 3 verbinden
Hauptpotenzialausgleich - den Hauptschutzleiter, den Haupterdungsleiter, die Haupterdungsklemme oder -schiene mit metallenen Rohrleitungen von Versorgungssystemen verbinden
Hauptverteilung 1 mit integriertem Hausanschluss und Zählerplatz 10 beherbergt die Übergabestelle des Netzbetreibers (Hausanschluss) und die Zählerplätze
Hauptverteilung 2 11 beherbergt die Aufteilung auf mehrere Hauptstromkreise
Hauptverteilung 3 12 gesonderte Möglichkeit die einzelnen Stromkreisverteiler per Lasttrennschalter abzuschalten
Hausanschlusskabel 13 Kabel, welches Strom vom Versorgungsnetz an den Hausanschluss führt
Hausanschlusskasten - elektrische Energie vom VNB beziehen
Hausanschlussraum - Raum in welchem Leitungen für Wasserver- und entsorgung, Gas- und Fernwärmeversorgung sowie Strom und Telekommunikation einlaufen, übernommen und weiterverteilt werden
Hausanschlusssicherung 16 Das Versorgungsnetz vor Überlastungen und Kurzschlüssen schützen
Hauseinführung - Der Ort, an dem die Versorgungsleitungen ins Haus geführt werden
Lasttrennschalter 26 Lasten schalten und vor Kurzschluss und Überlastung schützen
Leitungsschutzschalter (LS) 18 vor Überlastung und Kurzschluss schützen
NH-Sicherung 16 vorwiegend Niederspannungsleitungen von Kurzschluss und Überlastung schützen
Sammelschiene - elektrische Energie erfassen und verteilen
Stromkreisleitung 21 Verbindet Stromkreisverteiler und Verbraucher
Stromkreisverteiler 22 elektrische Energie an Stromkreisabzweigdosen oder direkt an Verbrauchsstellen verteilen
Stromwandler 23 Strom (5A/1A) für Meßzwecke umwandeln
Überlastschutzeinrichtung - Oberbegriff für LS und Sicherungen
Überspannungsschutzeinrichtungen (SPD) 29 Abführen von Überspannung
Verbrauchsgerät 31
Zähleinrichtung des VNB 32 Energieverbrauch ermitteln


Information NAV und TAB

Alle weiteren Aufgaben dieses Lernauftrages benutzen als Informationsgrundlage folgende zwei Dokumente:

  • NAV: Niederspannungsanschlussverordnung Link | PDF
  • TAB NS Nord 2019: PDF

Diese Verordnungen legen die regulatorische Grundlage für den Anschluss von Anlagen ans Energieversorgungssystem. Für Berlin gilt die TAB NS Nord. Diese ist vom Bundesmusterwortlauf abgeleitet. 2023 wurde ein neuer Bundesmusterwortlauf erlassen. Dieser wird für die Zukunft die Grundlage für eine neue TAB NS Nord sein. Er ist hier der Vollständigkeithalber mit verlinkt.

  • TAB: Technische Anschlussbedingungen Link | PDF

Für Berlin bleibt jedoch bis zu einem neuen Erlass einer TAB NS Nord die Version 2019 maßgeblich.

Hinweis: Andere Regionen Deutschlands können zu der allgemeinen TAB in Details abweichende Bestimmungen haben.

Bei Normen, Gesetzen, Bestimmungen gilt immer der Lex-specialis-Grundsatz.

lex specialis derogat legi generali:
Das heißt soviel wie, daß die spezielle Regelung der allgemeinen Regelung vorgeht.

  • Wird ein Sachverhalt in einer spezifischen Norm geregelt, so ist damit die allgemeine Norm verändert.
  • Wird in der spezifischen Norm ein Sachverhalt nicht geregelt, so gilt die allgemeine Norm.

Aufgabe 2: Bedeutung des Hausanschlusses

Benenne die wesentliche Aufgabe des Hausanschlusses.

Der Hausanschluss ist die Verbindungsstelle zwischen dem Verteilungsnetz des VNB und der Kundenanlage.

Aufgabe 3: Ausführungen des Hausanschlusses

Nenne die 2 nach TAB möglichen Hausanschlusssysteme und kennzeichne, welche die Berlin vorwiegend für Wohnungs- und gewerbliche Einrichtung verwendete Ausführung ist.

  • Kabel-Hausanschluss (Berliner Standard)
  • Freileitungs-Hausanschluss

Aufgabe 4: Planung, Anmeldung und Herstellung des Hausanschlusses

1) Wer plant den Hausanschluss?
2) Wo wird der Hausanschluss beantragt?
3) Wer beantragt den Hausanschluss?
4) Wer ist für die Herstellung und Inbetriebsetzung des Hausanschlusses zuständig?
5) Wer ist für die erforderlichen baulichen Maßnahmen verantwortlich?

1) Planer und/oder Errichter (in Abstimmung mit VNB)
2) beim Verteilungsnetzbetreiber (VNB)
3) Planer und/oder Errichter
4) VNB
5) Anschlussnehmer

Aufgabe 5: Bestandteile des Hausanschlusses

Nenne die beiden wesentlichen Bestandteile des Hausanschlusses.

  • Hauseinführungsleitung / -kabel
  • Hausanschlusskasten (HAK)

Aufgabe 6: Beginn und Ende des Hausanschlusses

Benenne wo der Hausanschluss beginnt und wo er endet. Siehe Bild der vorherigen Aufgabe.

  • Beginn: Abzweigstelle (-muffe) des Niederspannungsnetzes
  • Ende: Hausanschlusssicherung

Aufgabe 7: Bedingung zur Erstellung

Welche elektrischen Anlagen erhalten einen Hausanschluss?

Einen Hausanschluss erhalten Häuser mit separater Hausnummer.

Aufgabe 8: Erstellungsort des Endes des Hausanschlusses

An welchen Orten eines Grundstücks ist das Ende des Hausanschlusses prinzipiell herstellbar?

  • innerhalb des Gebäudes (HA-Raum, HA-Wand, HA-Nische)
  • außerhalb des Gebäudes (HA-Säule, Gebäudeaußenwand)

Aufgabe 9: Eigentum des Hausanschlusses

Wer ist der Eigentümer des Hausanschlusses?
Verteilungsnetzbetreiber (VNB)

Wo endet die Zuständigkeit des Eigentümers?
(Abgangsklemme der) Hausanschlusssicherung

Aufgabe 10: Kosten für die Erstellung des Hausanschlusses

Wer kommt für die Kosten der Erstellung und ggf. die Veränderung des Hausanschlusses auf?

Anschlussnehmer

Aufgabe 11: Nennspannungen / Netzsysteme des Hausanschlusses

1) Nenne die in Berlin vorzugsweise verwendete Nennspannung für Hausanschlüsse für Wohnungsanlagen
2) Nenne das in Berlin vorzugsweise verwendete Netzsystem für den Hausanschluss.

1) \(230 / 400\ V\)
2) TN-C-System

Aufgabe 12: Zulässige Spannungstoleranzen

Benenne den Toleranzbereich (in %) bezogen auf die Nennspannung der nach TAB zulässig ist.

Siehe DIN IEC 60038: \(\pm10\ \%\) der Nennspannung


Die folgenden Aufgaben befassen sich mit Hausanschlussraum (HAR).

Gemäß DIN 18012 sind für Gebäude mit mehr als 4 Wohnungen Hausanschlussräume vorzusehen.
Im Umkehrschluss heißt dies für Ein- oder Zweifamilienhäuser (entspricht 1 oder 2 Wohnungen) sind keine gesonderten Hausanschlussräume erforderlich.

Informationen für die Beantwortung der Fragen findest du im Fachbuch im Verlauf des Kapitels 10: Elektrische Anlagen.

Aufgabe 13: Aufgabe des Hausanschlussraumes (HAR)

Benenne die wesentliche Aufgabe des Hausanschlussraumes.

Konzentration aller notwendigen elektrischen Versorgungs-, Schutz- und Messeinrichtungen eines Gebäudes, so dass ihr elektrisches Zusammenwirken sicher gewährleistet ist und andere Installationssysteme (Wasser, Gas, Heizung, Telekommunikation, ...) in die elektrische Anlage eingebunden werden können.

Aufgabe 14: Hauseinführung

In der Abbildung ist eine Hauseinführung dargestellt, welche entgegen FB. S. 299 keine Dichtungseinsätze verwendet.

1) Nenne einen Grund für den schrägen Einbau (Gefälle) des Kabelschutzrohres.
2) Nenne einen Grund für den Mindestabstand von der Geländeoberfläche zum Kabelschutzrohr.

1) Verhinderung des Einlaufs von Wasser in der Gebäude
2) Vermeidung der Vereisung des Rohres und der Leitung (Bruchgefahr)

Information: Die Anforderungen an die Hauseinführung sind in DIN 18012 und VDE-AR-N 4223 festgelegt.

Aufgabe 15: Anforderungen an den Hausanschlussraum (HAR)

Benenne die wesentlichen Anforderungen (Vorgaben) an einen Hausanschlussraum.

  • muss im Untergeschoss an einer Außenwand liegen.
  • muss leicht und jederzeit begehbar sein.
  • darf nicht für andere Zwecke genutzt werden.
  • darf nicht als Durchgang zu weiteren Räumen dienen.

Nenne die Mindestmaße (in m) eines Hausanschlussraumes:
Raumhöhe: \(\geq 2,00\ m\)
Raumbreite: \(\geq 1,80\ m\)
Raumlänge: \(\geq 2,00\ m\)

Benenne Ausnahmen zu diesen Mindestmaßen.
\(1,60\ m\) bei Belegung nur einer Wand

Aufgabe 16: Bestandteile des Hausanschlussraumes

Benenne die 3 wesentlichen elektrischen Bestandteile des Hausanschlussraumes.

  • Hausanschluss (mit Hauseinführungsleitung und Hausanschlusskasten)
  • Zählerplatz / Hauptverteilung
  • Hauptpotentialausgleichssystem

Hier gehts weiter zum nächsten Lernauftrag.

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